Was heißt TRE®?
T = Tension (Anspannung) und Trauma
R = Releasing (Loslassen)
E = Exercises (Übungen)
Was ist TRE®?
TRE® ist eine sehr effektive Methode zur Stressreduktion. TRE® initiiert und fördert die Selbstregulationsfähigkeit des Körpers im Umgang mit Spannungen, die durch den alltäglichen Stress entstehen.
Warum TRE®?
Stress macht uns hellwach, entscheidungsfreudig, leistungsfähig und ruft außergewöhnliche Fähigkeiten in uns hervor. Aber der gesellschaftliche Leistungsdruck, tägliche Termine in Job und Freizeit führen zum Dauerstress. Hektik und Schnelllebigkeit reißen uns aus dem Bewusstsein. Zudem erleben wir in der Krise Einschränkungen, Ängste, Sorgen und Hilflosigkeit. Das alles hinterlässt „Spuren“ in unserem Körper. Muskuläre Verspannungen, in Form von Rücken-, Bauch- oder Kopfschmerzen, nächtliches Zähne-knirschen, Schlafstörungen oder auch ein Gefühl von innerer Unruhe, Nervosität, Gereiztheit oder Angst belasten das Alltagsleben.
Dr. David Berceli hat sieben einfache Körperübungen entwickelt, die im Körper ein neurogenes Zittern hervorrufen. Zittern ist eine natürliche Reaktion des menschlichen Organismus auf Schock, traumatische Erlebnisse und Belastungen.
Der körperliche Prozess bei Stress
Trauma ist nichts anderes als eine Form von übersteigerten Stress. Anhand der Körperreaktion bei traumatischen Erlebnissen kann die Theorie verstanden werden.
Der Psoas (Großer Lendenmuskel) verbindet den Rumpf mit den Beinen und hat für den Körper eine wichtige Schutzfunktion.
Bei Gefahr (= Stress) kontrahiert er den Körper zu einer Kugelgestalt um die lebenswichtigen inneren Organe zu schützen. Auch bei Flucht-/ Kampf- oder Erstarrungsinstinkt reagiert der Psoas immer mit Anspannung. Zusätzlich werden Stresshormone zur Bewältigung der besonderen Situation ausgeschüttet. Das heißt wir haben jede Menge Energie in uns, die auch verbraucht werden muss.
In Extremsituationen handeln wir ohne großes Nachdenken schnell, instinktiv und überlebensnotwendig. Wenn wir uns wieder sicher fühlen, erhält das Stammhirn über das Nervensystem die Information, dass die Gefahr vorbei ist. Der „Schock“ fällt ab und die überschüssige Energie entlädt beim Zittern. Somit löst sich die Anspannung und der Körper findet in den Ruhezustand zurück. Das Erlebte wird kognitiv verarbeitet und der Prozess ist abgeschlossen.
Geschieht das nicht, bleibt die biochemische und neuromuskuläre Ladung im Körper stecken. Dieser starke Stress- bzw. Erregungszustand veranlasst den Organismus einzelne Bestandteile des belastenden Ereignis ständig zu wiederholen. Die dauerhaft vorhandene körperliche Anspannung kann dann zu physischen und psychischen Krankheiten führen.
Zittern ist ein Erholungsmechanismus & Überlebensvorteil
Der körperliche Prozess bei Stress lässt sich bei Säugetieren gut beobachten. Tiere in der Wildnis nutzen nach einem traumatischen Ereignis einen angeborenen Mechanismus neurogenen Zitterns, der die hohe biochemische und neuromuskuläre Ladung aus dem Körper abführt und damit eine spontane Erholung fördert. Sie regenerieren schnell und vollständig und leben unbelastet weiter.
Die Tatsache, dass auch Menschen eine Zitterreaktion haben, spricht dafür, dass derselbe Mechanismus auch für das menschliche Säugetier immer noch einen Überlebensvorteil darstellt. Allerdings ist diese Fähigkeit durch seinen hoch entwickelten Intellekt stark beeinträchtigt.
Neues Paradigma
In der heutigen Zeit von materiellen Überfluss und Luxus geschieht der Energieverbrauch selten auf muskulärer Ebene. Im besten Fall versuchen wir im Sport einen Ausgleich zu finden. Der natürlichste Weg – das Zittern – wird immerzu negativ bewertet und somit haben wir gelernt das Zittern zu unterdrücken. Diese selbstregulierende Fähigkeit des Körpers wird in unserer Kultur gehemmt oder sogar abgetötet, da Zittern immer mit Schwäche, Angst und Krankheit in Verbindung gebracht wird. Dafür finden in unserer Gesellschaft Medikamente und Drogen, die zur Beruhigung der Nerven und Schmerzen und somit auch zur Unterdrückung des Zittermechanismus dienen, immer mehr Akzeptanz. Schädliche Nebenwirkungen und Abhängigkeit nehmen wir in Kauf.
Die natürliche Gesundheit ist eines unserer höchsten Güter und um diesen Wert zu erhalten, muss ein Umdenken in unserer Gesellschaft geschehen. Mit unserer natürlichen Fähigkeit – das Zittern – kann auf einfache und schnelle Weise Balance zwischen Körper und Geist hergestellt werden und trägt somit zur Gesundung bzw. zur Erhaltung der Gesundheit bei.
Wie wird TRE® praktiziert?
Die sieben TRE®-Übungen sind einfache und gezielte Dehnungen, die im Stehen, Sitzen und im Liegen durchgeführt werden können. Mit diesen Übungen wird die Muskulatur ermüdet, denn Ermüdung senkt den Widerstand und der menschliche Organismus findet leichter in das Zittern. Zudem bekommt der Körper die Information „anspannen – entspannen – anspannen – entspannen“ was letztendlich auch ein unwillkürliches bzw. neurogenes Zittern entstehen lässt. Die Vibrationen bewegen sich entlang der Wirbelsäule vom Kreuzbein bis zum Schädel und lösen dort die Spannungen. Energien, die in den Muskeln festgehalten wurden, werden freigesetzt und es kann sich wieder eine tiefe Entspannung im Körper ausbreiten. Der Zitter-Prozess kann selbst gesteuert und reguliert werden und macht so ein selbstkontrolliertes Loslassen möglich.
TRE® ist Hilfe zur Selbsthilfe. Die Übungen sind einfach zu erlernen und können je nach Belieben alleine Zuhause, in Begleitung oder in der Gruppe praktiziert werden. Für den Anfang ist es ratsam, die Übungen unter Anleitung und Begleitung eines TRE®-Providers zu machen.
Wo wird TRE® eingesetzt?
David Berceli war in vielen Kriegs- und Krisengebieten tätig und hat aufgrund eigener Erfahrungen und Erkenntnissen die TRE®-Übungen entwickelt, um traumatisierten Menschen zu helfen. In Zeiten von Pandemie, Terrorismus, Krieg, Gewalt und Natur-katastrophen ist diese Methode global, unabhängig von Kultur und Sprache für große Bevölkerungsgruppen anwendbar. TRE® wird weltweit zur Lösung von Stress und Trauma eingesetzt.
Um von TRE® zu profitieren, müssen Sie jedoch nicht traumatisiert sein. Macht man die Übungen regelmäßig über einen längeren Zeitraum, lernt man seine natürliche Fähigkeit – das Zittern – bei Bedarf zu aktivieren. TRE® wird zu einem gebräuchlichen Mittel, mit dem der tägliche Stress, der Druck des Alltags, Anspannungen und Angst gelöst werden können. Das ist Prävention.
TRE®-Körperarbeit ist keine Therapie.
Bitte beachten Sie, dass TRE® keine medizinische oder psychotherapeutische Behandlung ersetzt, diese aber sehr gut ergänzen kann.
Zittern ist eine Bewegung, die Körper und Geist verbindet.
Ganzheitlichkeit,
Lebendigkeit und
Verständnis sind das Resultat
und die Seele strahlt. - Angelika Maier -
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